Entspannungstherapie

Entspannungsmaßnahmen helfen uns aus unserem überreizten Alltag in die Ruhe zu kommen und unterstützen daher die Balance in uns.

Mit etwas Übung entsteht dadurch auch eine grundlegende Entspannungsfähigkeit, die uns resistenter gegen Stress macht und uns erlaubt, unsere energiespendenden Ressourcen jederzeit zu aktivieren.

Mit Entspannungs-Techniken wird der Parasympathikus gestärkt: Dies ist der Teil unseres vegetativen Nervensystems, der uns nach überstandener Anstrengung wieder zur Ruhe kommen lässt. Unser Puls und der Blutdruck sinken, die Atmung wird ruhiger, die Muskeln entspannen sich, unsere Verdauungsdrüsen werden wieder aktiviert und unsere Schleimhäute und Organe besser durchblutet. Dadurch kann unser Immunsystem für unsere Gesundheit sorgen.

Medizinisch gesehen bedeutet dies, dass in der Entspannung die Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol gedrosselt wird. Eine dauerhafte Produktion von Stresshormonen und eine Regulationsstörung des Parasympathikus bewirken eine Vielzahl gesundheitlicher Störungen. Es ist daher nicht nur für unseren Atem, den Geist und die Seele wichtig, dass wir entspannen können, sondern auch lebenswichtig für unseren Körper. Entspannungs-Techniken sind ein wichtiger Teil der Stress- und Krankheitsprävention.

Klangtherapie

In der Ruhe liegt die Kraft

In der Klangtherapie wirken Klänge von außen auf die Organsysteme unseres Körpers und können diesen dabei unterstützen, wieder in den Einklang, beziehungsweise in seine Mitte zu kommen. Das Wort „heil“ heißt ursprünglich „in die Mitte kommend“, „Ganz sein“.

Klänge können sich positiv auf unseren Heilungsprozess auswirken. Besonders gut funktioniert das mit einer Körpertambura oder mit einer Klangliege. Das sind Saiteninstrumente, die mit ca. 20 bis 60 Saiten bespannt sind. Durch das Anspielen der Saiten entsteht ein Klangteppich. Man hört den Grundton und gleichzeitig ein feines Geflecht von Obertönen. Diese Klänge werden als trophotrope Musik bezeichnet, welche erwiesenermaßen den Muskeltonus, Blutdruck, Hautwiderstand und die Pulsfrequenz senkt und den Parasympathikus (Ruhe Nerv) aktiviert. Dadurch können wir schnell in einen insgesamt entspannten Zustand kommen. Die Hirnaktivität sinkt und erreicht den Alpha-Zustand tiefer Entspannung.

Zusammen mit therapeutisch geführten Assoziationen und Imaginationen können Selbstheilungskräfte gezielt aktiviert werden. Durch das Spüren der Vibrationen, die sich im ganzen Körper ausbreiten, wird die Körperwahrnehmung verbessert und Gefühle der Geborgenheit, Zugehörigkeit, der Weite und Zeitlosigkeit können ausgelöst werden. Dadurch können sowohl Ängste, Stress und negative Emotionen, als auch Schmerzen und andere körperliche Beschwerden abgebaut werden.

Klänge haben darüber hinaus eine tiefe „nachnährende“ Wirkung, und finden daher Einsatz bei Traumata und anderen seelischen Beschwerden. Weitere Anwendungsgebiete sind Begleittherapie bei: Tinnitus, Krebs, Parkinson, Burnout, Atemstörungen und allen Bereichen, bei denen ein „Missklang“ oder eine „Verstimmung“ im Körper zugrunde liegt.

Hinweis: Die Klangbehandlung bzw. Klangtherapie ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen

Körper und Geist entspannen

Auf unsere heutige stressige Zeit reagiert unser Körper oft mit einer Stressatmung. Die Atmung wird flach und unregelmäßig. Manchmal bewegt sich nur noch der Brustkorb und eine Bewegung des Bauches, was durch eine tiefe Atmung bewirkt wird, fehlt. Das fällt dann besonders beim Sprechen auf, wenn die Luft sehr schnell ausgeht. Der Mensch fühlt sich abgehetzt und unruhig. Trotz starken Atmens hat die Person oft das Gefühl zu wenig Luft zu haben.

In der Therapie lernt man in die Tiefe zu atmen. Das gelingt meist, wenn sich das Zwerchfell, unser Hauptatemmuskel, wieder flexibel und dynamisch bewegen kann. Wenn das Zwerchfell flexibel ist, kann sich die Atmung an die unterschiedlichsten Situationen anpassen. Je nachdem, ob wir liegen oder sitzen, sprechen, schreien, rufen, singen oder körperlich aktiv sind.

Da Atemstörungen und Stress meist gekoppelt auftreten, sind neben vielen Atemübungen und Zwerchfellübungen hierbei auch Entspannungsmaßnahmen hilfreich.

Atemtherapie

Autogenes Training (AT)

Tiefenentspannung

Das autogene Training findet unter Anleitung eines Sprechers meist im Liegen statt. Dabei wird die Aufmerksamkeit in unterschiedliche Körperregionen gelenkt, wobei die Auflageflächen dieser Körperregion zur Unterlage bewusst wahrgenommen werden. Das Gewicht dieser Körperregion (Füße, Beine, Arme…) soll an die Unterlage abgegeben werden.

Dies ermöglicht ein Loslassen der Muskelspannung und kann zu einem Zustand tiefer Entspannung führen. Eigene Vorstellungskräfte oder angeleitete Imaginationen unterstützen den Entspannungseffekt. Ängste können abgebaut werden, Streß reduziert und ein erholsamer Schlaf wird gefördert.

Körper und Geist entspannen

Bei der progressiven Muskelentspannung nach Edmund Jacobson, werden unter Anleitung gezielt bestimme Muskelgruppen angespannt, um diese dann nach einer kurzen Haltephase, wieder langsam zu lösen. Man geht so sukzessive durch den ganzen Körper. Das Endresultat ist eine erhöhte Entspannung der Gesamtmuskulatur, wodurch auch eine innere Entspannung eintreten kann.

Diese Methode kann unter anderem bei Schlafstörungen, gedanklicher Überbelastung, Stress, nicht abschalten können und vielem mehr eingesetzt werden.

Darüber hinaus ist sie hilfreich bei chronischen Schmerzen, die Wirksamkeit bei chronischem Spannungskopfschmerz ist belegt.

Da sie von allen Entspannungsverfahren am leichtesten erlernt werden kann, ist sie auch bei überaktiven Kindern sinnvoll, die nicht zur Ruhe kommen.

Progressive Muskelentspannung